„Ein besonderer Jahresbeginn“ und „frei leben“.
Ich glaube 2020 ist ein Jahr, dass wir alle gerne hinter uns lassen. Auch, wenn dieses Jahr in unser aller Leben eine besondere Rolle spielen wird und es wahrscheinlich keiner so schnell vergessen wird. Für manche hat es Wechsel zum Guten gegeben und für andere hat es vielleicht viel Schlechtes gebracht.
Auch wenn 2020 für mich der Beginn meiner bewussten Transformation gewesen ist, lasse ich es gerne hinter mir. Es gab einfach zu viele Entbehrungen, Einschnitte und ungewollte Veränderungen. Natürlich gab es dadurch auch mehr Möglichkeiten sich und die Welt mehr zu hinterfragen und ich denke, das ist der positive Teil der Geschichte. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte ich nicht mit meinen Änderungen angefangen, wenn wir nicht im Lockdown gewesen wären.
Aber es hat viele Dinge gegeben, auf die wir verzichten mussten oder in manchen Fällen sogar Personen, die aus unserem Leben gegangen sind oder die erkrankt sind. Ich musste zum Beispiel auf meine Party zum 60. Geburtstag verzichten, die groß angelegt war und zu der viele meiner Freunde und Familie nach Spanien gekommen wären.
Außerdem war dieses Jahr gezeichnet von der Krankheit meines Sohnes, die uns immer wieder aus den „geregelten“ Bahnen herausgerissen hat und uns in ungeplante Situationen befördert hat.
Ich werde 2020 immer dankbar sein
Aber ganz klar werde ich diesem Jahr 2020 immer dankbar sein, denn es hat mich verändert. Es hat mich dazu animiert, nach neuen Wegen zu suchen, neue Wege zu leben. Vielleicht ja, weil die komische Pandemie, die um uns herum war, jeden mit Gedanken an den Tod konfrontiert hat. Aber auf der anderen Seite auch mit Gedanken über unsere Freiheit. Was für Freiheiten haben wir wirklich? Welche Freiheiten kann und darf man uns nehmen? Haben wir wirklich die Freiheit zu entscheiden? Haben wir wirklich die Freiheit über uns und unser Leben zu entscheiden?
Wir haben gesehen, dass unsere Freiheiten zu einem großen Teil eingeschränkt wurden, ohne das wir etwas dagegen unternehmen konnten und uns letztendlich nur fügen konnten. Das ganz unabhängig davon, ob die Beschränkungen unserer Freiheit legitim waren oder angemessen und auch unabhängig davon, ob wir diesen Maßnahmen positiv gegenüber standen oder nicht.
Welche Freiheiten haben wir wirklich?
Was wir gesehen haben ist, dass unsere weltliche Freiheit sehr fragil ist. Was ist also mit unserer geistigen und seelischen Freiheit? Und was ist mit unserer Freiheit so zu leben, wie wir gerne leben würden?
Um diese Fragen zu beantworten, habe ich das Netz nach Zitaten über die Freiheit durchforscht und die meisten beschäftigen sich nicht damit, den Begriff Freiheit selbst zu definieren, sondern benutzen ihn als Teil eines Strebens, des Strebens nach Freiheit.
Über das Thema, wie Freiheit selbst definiert wird, habe ich eigentlich gar nichts gefunden, noch nicht mal von Nelson Mandela, der doch 27 Jahre im Gefängnis verbracht hat, ohne sich selbst aufzugeben. Was oft angesprochen wird, ist natürlich die Freiheit der Gedanken. Diese Freiheit haben wir immer noch, wenn man uns alle anderen Freiheiten nimmt. Aber hätte man auch noch alle Freiheiten seelisch und geistig zu leben, wenn man uns alle weltlichen Freiheiten nimmt?
Zitate über die Freiheit
Das Schönste, was ich dazu gefunden habe, ist folgendes Zitat:
„Je freier man atmet, desto mehr lebt man“
Theodor Fontane
Dieses Zitat spricht mich sehr an, weil ich durch Qigong und Meditation gelernt habe, dass die Atmung eines der zentralen Werkzeuge ist, um dir reichlich Lebensenergie zu geben. Und deine Lebensenergie ist die Grundlage, auf der du dein Leben lebst und auswählst, wie du dein Leben lebst: frei oder an Sachzwänge gebunden.
Das Nächste:
„Ein frei denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt“
Heinrich von Kleist
Dieses Zitat weist darauf hin, dass es letztlich immer die Entscheidung eines jeden Einzelnen ist, wie er auf eine Situation reagiert.
Dann:
„Der Mensch ist frei wie ein Vogel im Käfig. Er kann sich innerhalb gewisser Grenzen bewegen“
Johann Kaspar Lavater
Dies definiert für mich sehr gut die Bedingungen von Freiheit. Wir haben als Menschen ganz natürliche Beschränkungen unserer Freiheit, zum Beispiel, das wir essen und trinken müssen. Wir sind materielle Wesen. Freiheit als absolute Freiheit kann für materielle Wesen nicht existieren.
Und dazu passt als Abschluss gut mein Lieblingszitat über Freiheit aus dem Song Me and Bobby McGee:
„Freedom is just another word for nothing left to lose.“ (Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts mehr zu verlieren hat).
Me and Bobby McGee – Kris Kristofferson
Absolute Freiheit kann es nur geben, wenn wir uns von allen weltlichen Dingen gelöst haben.
Also, können wir frei sein?
Kommen wir also zurück zu den Fragen, auf die ich Antwort gesucht habe: Was ist mit unserer geistigen und seelischen Freiheit? Können wir frei sein, wenn man uns unsere Bewegungsfreiheit nimmt oder immer mehr einschränkt?
Solange man uns nicht die Freiheit zum Atmen nimmt, haben wir die Macht über unsere Lebensenergie (Prana) und damit die Macht über unsere seelische und geistige Freiheit. Da die Freiheit zum Atmen aktuell aber durch das Tragen von Masken teilweise sehr eingeschränkt wird, ist es um so wichtiger Momente und Umgebungen zu suchen, in denen man tief und frei atmen kann.
Und was ist mit unserer Freiheit so zu leben, wie wir gerne leben würden? Diese Freiheit kann natürlich von den Autoritäten, meistens in Form des Staates, eingeschränkt werden, wie wir es jetzt gesehen haben. Aber in den allermeisten Fällen sind wir es selbst, die uns einschränken. Nämlich, indem wir nach Regeln handeln, von denen wir ausgehen, dass sie so sind oder so sein müssen. Dabei sind es gar keine Regeln, die von der Autorität gesetzt werden, sondern Regeln, die uns unsere Eltern gelehrt haben, die uns die Gesellschaft gelehrt hat oder die uns eine bestimmte Ideologie oder Religion gelehrt hat. Regeln, die wir angenommen haben, ohne sie grundsätzlich zu hinterfragen. Aber der Hauptgrund für die meisten Menschen nicht frei zu leben, ist die Angst.
Deine Angst hindert dich frei zu leben
Zum Beispiel die Angst, die Lebensgrundlage zu verlieren. Die Lebensgrundlage für ein Leben, dass uns in vielen Fällen nicht glücklich macht. Oder die Angst, die Sicherheit zu verlieren. Eine Sicherheit, die sehr illusorisch ist, wenn wir mal das Chaos des Lebens auf der anderen Seite sehen, das uns von einem Moment zum anderen in eine vollkommen neue Situation bringen kann.
Also, wer hält dich fest, wer lässt dich nicht frei leben? In den meisten Fällen ist es ein und dieselbe Person, nämlich DU!
Willst du, dass 2021 wirklich anders wird? Dann fang an frei zu leben! Und hab keine Angst!
Bild von Jill Wellington auf Pixabay