Category : Qigong

Ecstatic Dance – Tanzen und Baden in schönen Gefühlen

Ecstatic Dance (Tanzen und Baden in schönen Gefühlen) habe ich vor ein paar Jahren durch meine Tochter kennengelernt. Sie war gerade mal zu Besuch bei uns und fragte, ob wir mit ihr zu einem Ecstatic Dance Event mit Albert Pala (einem der Pioniere des Ecstatic Dance in Barcelona) mitten in der Natur gehen wollten. Und da ich sehr gerne tanze und meistens neugierig bin, sind wir als Familie dorthin gegangen. Und es war eine ausgezeichnete Entscheidung, denn seitdem bin ich ein absoluter Fan und tanze, wenn möglich, mindestens einmal pro Woche. (Siehe auch „Silent Disco„) Tanzen ist, neben Qigong, eine der besten Körpertherapien für mich.

Aber was ist eigentlich Ecstatic Dance?

Ecstatic Dance wurde 2001 von einem DJ in einem Retreat-Center in Hawaii entwickelt. Er war gerade vom Burning Man Festival zurückgekehrt und hatte sich dort in die elektronische Musik verliebt. So verband er das „Conscious Dance Movement“ (Achtsamkeits-Tanzbewegung) mit einer Mischung aus ethnischen und elektronischen Musikeinflüssen.

Man kann sich eine Ecstatic Dance Session wie eine Reise durch verschiedene Musikrichtungen und Stimmungen vorstellen, auf der die Tänzer*innen vom DJ mitgenommen und begleitet werden. Es handelt sich um einen freien Tanz, das heißt, jede*r Tänzer*in bewegt sich so wie er*sie möchte und wie er*sie sich in diesem Augenblick fühlt. Das kann dann in den 2 bis 2 1/2 Stunden Reise, die so eine Session normalerweise dauert, auch durchaus zu ekstatischen Momenten führen. Es gibt ein paar klare Regeln: keine Drogen und kein Alkohol; während des Tanzens wird nicht geredet; die Freiheit des anderen muss absolut respektiert werden.

Was bewirkt Ecstatic Dance?

Ecstatic Dance bringt dich dazu, dich zu verlieren, dich nur auf den Tanz einzulassen. Dein Körper fängt an, dich auf eine Reise mitzunehmen. Wenn du es zulässt, dass sich dein Körper so bewegt, wie er will, kannst du über deine eigenen Bewegungen ins Erstaunen kommen. Das heißt, du solltest dabei deinen Kopf als Kontrollinstrument möglichst ausschalten – er darf zuschauen :-). Natürlich macht es auch Spaß, den anderen beim Tanzen zuzuschauen und zu erkennen, dass sie sich genauso im Tanz verlieren wie du. Manchmal ergeben sich auch Möglichkeiten zu Interaktionen, kleinen Partner- oder Gruppentänzen. Hierbei ist es essenziell, die Bereitschaft der anderen zu erspüren. Ich bin da tendenziell zurückhaltend, aber trotzdem entstehen manchmal wunderschöne Gelegenheiten, zusammen zu tanzen.

Das Schöne am Ecstatic Dance ist auch, dass es absolut generationenübergreifend ist. Da die Musik immer vom DJ abhängt, gibt es beim Ecstatic Dance eine hohe Bandbreite an Musik, d.h. jede*r kann seinen*ihren Lieblings-DJ und Lieblingsstil finden. Und so trifft man bei fast jedem Ecstatic Dance Event auf Personen von 20 bis über 60.

Holos Ecstatic Dance Festival

Holos Ecstatic Dance Festival Spain
Holos Ecstatic Dance Festival Spain

Das Holos ist ein Ecstatic Dance Festival, ganz im Norden von Katalonien, in der Nähe von Figueras, fast an der französischen Grenze. Es findet 4–5 mal pro Jahr statt und geht immer drei-vier Tage. Jeden Tag gibt es 1-2 Ecstatic Dance Sessions und dazu gibt es dann jede Menge Workshops: Yoga, Klangbäder, Tantra, Konzerte, Lagerfeuer mit Gitarre und und und.

Beim Holos in der Osterwoche (Titel: „Frei und göttlich wild“) habe ich auch Qigong-Klassen gegeben, um 8 Uhr morgens. Das war eine tolle Erfahrung. Ich hatte nicht mit vielen Leuten gerechnet, die nach den langen Nächten um 8:00 Qigong machen wollen. Bei den Yogaklassen, beim letzten Festival, waren morgens nur zwischen 10 und 15 Personen. Aber bei meiner ersten Qigong-Klasse war der Raum rappelvoll. Und auch an den nächsten Tagen sind viele gekommen, auch wenn es abnahm, was, glaube ich, hauptsächlich durch die immer länger werdenden Nächte kam :-). Es war ein tolles Erlebnis und ich habe viel positives Feedback bekommen.

Außerdem habe ich zwei halbe Tage in der Küche als Freiwilliger mitgearbeitet. Es war überraschend stressfrei und schön. Die ganze Zeit gab es gute Stimmung, unterstützt von guter Musik. Edgar, der Koch, hat alles souverän und ohne den geringsten Stress geleitet. Er gab immer nur kurze, präzise Anweisungen und dann konnte jeder selbstständig arbeiten. Und wir mussten immerhin für 160 Menschen kochen! Auch die Mitarbeiter/innen in der Küche waren wundervoll. Wenn’s geht, werde ich diese Erfahrung wiederholen.

Was waren die Highlights dieses Festivals?

Ganz, ganz viele. Angefangen mit den vielen Personen, die ich kennenlernen durfte oder schon kannte.

Die Ecstatic Dance Sessions mit Haus-Dj Hazelgurner, sowie Gabriela AbunDanza, Nykkyo Energy, Gagarin Project u.a. Der Moment, als z.B. Nykkyo Energy begann, in einer Ecstatic Dance Session einen Metal-Titel zu spielen, war umwerfend.

La Solana de Riambau
La Solana de Riambau

Der See

Vorher gab es keinen See, nur eine Brücke und einen kleinen Bach darunter. Diesmal war die Brücke unter Wasser und ein wunderschöner See lud zum Schwimmen ein. Das habe ich ausgiebig genossen und bin immer mal wieder zum See hinunter, wo es dann auch oft Leute, Gitarren, Musik und spielende Kinder gab. Einmal bin ich aber auch frühmorgens ganz allein im See gewesen. Das war eine unglaubliche Vereinigung mit der Natur.

Die Gespräche

Diesmal war ich ziemlich offen und habe immer die Leute angesprochen, während wir in der Schlange zum Essenholen standen. Dadurch haben sich viele interessante und teils auch überraschende Gespräche und Kontakte ergeben. Ein Gespräch zum Beispiel, mit der Psychologin Maria aus Ibiza, das circa zwei Stunden dauerte, führte mich zu einem Verlust, den ich vor vielen Jahren erlitten hatte, und dem ich hier zum ersten Mal wirklich Raum gab und zuließ. Sehr intensiv.

Ein anderes Gespräch war über das Thema des Gebens mit dem DJ Nykkyo Energy und darüber, das Geben nur dann gut ist, wenn der andere auch bereit ist, es anzunehmen. Sonst kann selbst das wohlgemeinteste Geben ein Akt der Aggressivität werden.

Auch andere Gespräche waren „erleuchtend“ oder einfach interessant, inspirierend, lustig, gefüllt. Ich mag keinen Small Talk und diese Gespräche hier hatten nie etwas davon, ganz im Gegenteil.

Die Workshops

Ich habe diesmal nicht bei vielen Workshops und Veranstaltungen außerhalb der Dance Sessions mitgemacht. Ich hatte mehr Lust zu kommunizieren, und außerdem hatte ich auch die Arbeit in der Küche. Aber die zwei Workshops an denen ich teilgenommen habe, haben sich wirklich gelohnt. Ein Workshop war zum Thema Element Erde von Judit Muhn. Sie hat es wirklich durch kleine Übungen und interaktive Aktivitäten geschafft, die Berührung mit der Natur und speziell mit dem Element Erde spürbar zu machen. Der Höhepunkt war, dass sie verschiedene Pflanzensamen mitgebracht hatte und zum Schluss des Workshops jeder Teilnehmer aufgefordert wurde, eine Pflanze zu pflanzen. Durch die vorherige Sensibilisierung wurde das wirklich zu einem besonderen Ritual.

Und ein Tantra Workshop von Ananda. Er zeigte mir, wie weit man sich einem unbekannten (oder bekannten) Menschen öffnen kann, wenn man mit Empathie und ohne Gedanken, sondern nur mit Gefühlen und Sanftheit auf andere Menschen zugeht. Dabei fallen Schranken, vor allem im Kopf.

Die freilaufenden Pferde

Pferde La Solana de la Riambau
Pferde La Solana de la Riambau

Es gibt dort zwei weiße Pferde, die meistens in einem Gehege sind, aber diesmal liefen sie die meiste Zeit frei herum, was dem ganzen Gelände noch mehr Natürlichkeit und Freiheit gab.

Und natürlich meine schon vorher erwähnte Arbeit in der Küche, bei der ich erfahren durfte wie ein neu zusammengewürfeltes Team stressfrei eine beeindruckende Leistung in relativ kurzer Zeit erbringen kann und dabei auch noch Spaß hat. Die meisten aus der Küchengruppe fragten schon kurz nach dem Festival, wann sie sich wieder für das nächste Holos als Freiwillige anmelden können.

Es gab noch viele andere beeindruckende Sachen und Momente: die Natur selbst, auch an dem Regentag; die Kälte in der Nacht; das gemeinsame Essen mit verschiedenen Leuten; das Kennenlernen von Leuten in der Warteschlange; die Tänze mit Ananda, Ian, Mar, Carlota, Svea etc.; das Baden im See; Gitarre spielen mit Dany, Javier, Monica; kleine Gespräche zwischendurch, der Sternenhimmel usw.

Und so entwickelte sich das ganze Festival für mich zu einer immer offeneren, zärtlichen, feinfühligen Erfahrung. Das Eindrucksvollste für mich war die Akzeptanz, die ich von allen Seiten zu spüren bekam. Dieses Gefühl, dass ich als liebevolle und beitragende Person erkannt und aufgenommen werde. Das war wunderschön. Durch solche Erlebnisse gestehe ich es mir auch selbst immer mehr zu, mich als liebevolle und gebende Person anzunehmen.

Im Rhythmus des Herzschlags

Im Rhythmus des Herzschlags (Al ritmo del corazón), das ist der Name, den wir unserem ersten Mini-Festival gegeben haben, das wir am 3. September 23 auf Basis der „Silent Disco“-Gruppe Vilanova i la Geltrù organisiert haben. Die Idee ergab sich, als wir einmal nach unserer Silent Disco Session zusammensaßen und merkten, dass einige von uns sich mit anderen transformierenden Techniken beschäftigen. Emma, die Gründerin der Gruppe, macht NLP (neurolinguistische Programmierung) gemischt mit Kunst und Tanz, Gemma macht Psycho-Dance, eine Tanzreise durch Emotionen und Zustände, Ananda und José Antonio geben Tantra-Workshops, Sandra macht Astro-Yoga, Übungen, die auf deiner Geburtskonstellation basieren und Steffen und Cat singen gerne Mantras und spirituelle Lieder und ich gebe Qigong-Kurse.

Al ritmo del corazón Vilanova i la Geltru

Damit war die Idee geboren und Emma hat sie auch zügig in Form gebracht und mit der Organisation angefangen. Und am Sonntag war es dann so weit. Obwohl Regen angesagt war, standen wir fest zum Termin und da wir das Festival in einem kleinen Wald zelebriert haben, dachten wir, dass es wohl nicht so schlimm werden wird. Zumal Emma in England aufgewachsen ist und meinte, „wenn man in England bei Regen im Haus bleiben würde, würde man nie auf die Straße gehen“ :-).

Und so war es dann auch. Die wenigen Tropfen, die fielen, waren kleine, erfrischende Explosionen auf der Haut, die nicht störten, sondern belebten.

Creating Change – mit Bewusstsein und Kreativität

Creating Change - Emma Bradford

Den Tag habe ich mit einer Qigong-Session begonnen und alle Teilnehmer auf den Tag eingestimmt. Als Nächstes folgte Emma mit ihrer sehr kreativen Interpretation von NLP und wir malten und tanzten. Emma meint, dass man das positive Bewusstsein über den Kopf und den Körper erarbeiten muss.

Tanzen zum Rhythmus des Herzschlags

Weiter ging es dann mit Psycho-Dance, bei dem uns Gemma und Elia zu jedem Song eine Aufgabe gegeben haben, uns in bestimmte Gefühle oder Zustände zu vertiefen. Ich habe das erste Mal auf den Text von „Flashdance – What a feeling“ geachtet und das erste Mal kam mir dieses Lied nicht kitschig, sondern tiefsinnig vor. „Take your passion and make it happen“. Wie wundervoll, dieser Satz.

Ein anderer Tanz war auch sehr beeindruckend. Bei diesem Song sollte man immer die Hand eines Partners berühren und ihm dann fest in die Augen schauen, bevor man dann zum nächsten Partner tanzte. Und es ist erstaunlich, welche Welten sich öffnen, wenn man gegenseitig den offenen Blick zulässt. Eine Sache, die es im Alltag kaum gibt.

Al ritmo del corazón - Vilanova i la Geltrú

Die Mittagspause wurde ausgiebig genutzt, um zusammen zu essen, Essen auszutauschen, viel zu reden, auch mit Teilnehmern, die man vorher nicht kannte und eine kleine Siesta zu machen.

Tantra – ein Spiel von Hingabe und Dominanz

Danach ging es weiter mit Tantra mit Ananda und José Antonio. Auch hier fingen wir wieder mit Tanz an. Tanz zog ich durch den ganzen Workshop, was ja sehr passend ist, wenn die Gruppe, aus der dieses Festival entsprungen ist, von Leuten gemacht wird, die es lieben zu tanzen.

Hier wurde im Tanz geübt zu dominieren, bzw. zu führen und sich hinzugeben, bzw. sich führen zu lassen. Diese Übung ähnelte sehr einer Übung, die ich auch beim Contact beyond Contact mit Lenka kennengelernt habe. Erst führt die eine Person, dann, im nächsten Song, die andere. Nachfolgend übten wir weiter diesen Aspekt der Hingabe, des Aufgebens, indem ein Partner sich innerlich einer unangenehmen Situation aus dem Alltag stellen musste und der andere ihn „nur“ damit unterstützte im fest in die Augen zu schauen und dem Partner das Gefühl zu geben, dass er nicht allein ist. Sehr hart und sehr schön. Zum Schluss legten wir uns Rücken an Rücken auf den Boden, um den Herzschlag des anderen zu spüren. Eine wundervolle Erfahrung.

Astro-Yoga – erkunde deine Konstellation mit Yoga

Astro-Yoga Sandra

Das Astro-Yoga von Sandra basierte auf den Sternzeichen deiner Geburtsstunde. Da es aber eine relativ große Gruppe war, bot sie Übungen an, die auf den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer basierten. Es waren alles Partnerübungen, die teilweise recht anstrengend waren, besonders wenn man, wie in unserem Fall, ein recht ungleiches Gewichtsverhältnis hatte. Aber es war auf jeden Fall lustig und mit viel Lachen.

Singen mit Cat und Steffen

Den Abschluss bildete dann ein Gesangskreis mit Cat und Steffen. Wir sangen zusammen schamanische Lieder und Mantras, hauptsächlich aus Lateinamerika. Der wiederholende Charakter dieser Lieder eignet sich hervorragend dafür, sich immer mehr in die Melodie und den Text hineinzubegeben und zu steigern, sodass daraus ein starkes Gruppengefühl resultieren kann.

Es war der perfekte Abschluss für unser kleines, nicht kommerzielles Festival, an dem zwischen 40 und 50 Leute aus verschiedenen Ländern und Altersgruppen teilnahmen. Wir haben damit ein wunderschönes Gefühl der Gemeinsamkeit erzeugt und ich denke, dass die Workshops dem ein oder anderen auch ein paar Ideen für sein persönliches Wachstum gegeben haben.

Eine Fortsetzung wird bestimmt folgen.

Wochenende für Qigong und Meditation in Puente de Montañana – Spanien

Im malerischen Städtchen Puente de Montañana, genau an der Grenze zwischen Katalonien und Aragon, und mitten in der Natur, fand vom 26.05. bis zum 28.05.23 mein Erstes, von mir organisiertes, Retreat für Qigong und Meditation statt.

Wochenende für Qigong und Meditation in Spanien

Wochenende für Qigong und Meditation in Puente de Montañana.
Das Wohnhaus, ein altes Steinhaus, lag isoliert und abseits vom Dorf direkt am Grenzfluss Riu Noguera und bot Platz für 17 Personen.

Qigong Retreat Spanien

Qigong ist eine körperliche Aktivität, die Körper, Atem und Geist integriert, um körperliches, emotionales und geistiges Wohlbefinden zu erreichen. Es ist eine uralte Technik chinesischen Ursprungs und eine der fünf Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

In China ist es eine heilende Therapie, die in das öffentliche Gesundheitssystem aufgenommen wurde. Heutzutage wird es in mehr als 40 Ländern Asiens, Europas, Amerikas, Afrikas und Ozeaniens praktiziert. Die Bedeutung von Qigong ist die Arbeit (Gong) mit der Lebensenergie (Qi).

In diesem Retreat ging es darum, verschiedene Qigong-Serien kennenzulernen, um die Vielfalt dieser teils tausende Jahre alten Technik zu erfahren. Folgende Serien haben wir unter anderem auf dem Retreat praktiziert: Ba Duan Jin – die 8 Brokate, eine der bekanntesten Serien, Swimming Dragon, die Taoistische Massage und die 6 heilenden Klänge (Liuzijue).

Qigong Riu Noguera

Der Riu Noguera, der direkt am Haus vorbeifließt, in der Morgendämmerung.

Qigong und Meditation – Ruhe und Entspannung

Um die Ruhe und Entspannung dieses Wochenendes zu vertiefen, haben wir jeden Morgen mit verschiedenen Meditationen begonnen. Am Samstagmorgen habe ich die Vipassana Meditation vorgestellt. Diese Meditation wird in 255 Meditationszentren rund um die Welt gelehrt und praktiziert. Mehr Info darüber findest du in diesem Beitrag. Am Sonntagvormittag  übten wir das „Mikrokosmische Orbit“, eine meditative Qigong Technik.

Aber auch der gruppendynamische Bereich spielte eine wichtige Rolle. So haben wir gemeinsam gekocht und gegessen und

die Abende wurden mit gemeinschaftlichen Aktivitäten gefüllt, die die Beziehungen unter den Teilnehmern vertieft haben und teils zu überraschenden Erfahrungen führten.

Montañana - Qigong in Spanien

Außerdem haben wir eine Wanderung zum mittelalterlichen Dörfchen Montañana gemacht, das malerisch zwischen den Bergen liegt.

Wenn du Interesse hast, an einem künftigen Wochenende teilzunehmen, schreib mich unter sascha@siebenmorgen.de an, und ich teile dir das Datum, Anreisemöglichkeiten und Konditionen mit.

New Healing Festival 2022 – Eine Reise zu dir selbst in einer Woche

Das New Healing Festival (www.newhealing.de) findet seit einigen Jahren am Preddöhler Stausee nähe Pritzwalk, genau zwischen Hamburg und Berlin, statt. Ich bin letztes Jahr darauf neugierig geworden, als zwei Freunde, die sich gegenseitig gar nicht kannten und die unabhängig voneinander auf diesem Festival waren, davon schwärmten, als wir zusammen auf unserer Terrasse saßen. Und so entschieden wir, meine Tochter und ich, dieses Jahr dem Festival einen Besuch abzustatten und begaben uns von Barcelona aus den weiten Weg mit dem Auto nach Preddöhl in Brandenburg.

Man könnte es als „neues Hippie Festival“ oder Goa-Festival bezeichnen, aber das wird ihm bei Weitem nicht gerecht. Andere sagen, es ist ein Erlebnis-Feriencamp für Jung und Alt. Das kommt dem Ganzen vielleicht schon näher, da es auf dem Festival Menschen unterschiedlichsten Alters gibt, viele Kinder, inklusive eines separaten Family Camps und eines Kids-Spaces.

Tipi-Town auf dem New Healing Festival 2022

Das Festival teilt sich grob in zwei Teile. Unter der Woche, von Montag bis Freitag, den Healing Days, ist es ein Pool von Veranstaltungen, Workshops, Meditationen, Musik, Jams, körperlichen Erfahrungen wie Schwitzhütten, Yoga, Contact-Dance etc. in einem wunderschönen, natürlichen Ambiente. Am Wochenende wird es dann zum Tanz-Event mit meist elektronischer Musik, mehreren Dancefloors und vielen DJs. 

Einen sehr schönen, ausführlichen Bericht über das Festival findet ihr hier .  

Ich gehe mehr auf meine persönlichen Erfahrungen ein, die ich jeweils auf eigenen Blogeinträgen beschreibe. Am ersten Tag begab ich mich zum Schwitzhüttenritual, um mich für das Festival zu reinigen und zu öffnen.

SCHWITZHÜTTENRITUAL – Tod und Wiedergeburt im Schoß der Mutter Erde

Das Schwitzhüttenritual basiert auf dem indianischen Ritual des Lakota-Stammes und versucht die Verbindung zwischen dir und der Natur zu vertiefen und zu festigen.

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Tag zwei nutzte ich, um mich in der Konferenz näher mit einigen Projekten zu beschäftigen, die an den ersten zwei Vormittagen vorgestellt wurden. Dabei fielen mir mehrere interessante Projekte auf, von denen ich im Folgenden berichte.

DIE SCHATZSUCHER – eine Begegnung mit dem Geist der Wahrheit

Beantwortet mir der Geist der Wahrheit eine zentrale Frage, die mich zur Zeit beschäftigt: „Wie gehe ich richtig mit meinem inneren Widerspruch um?“

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FLYING CARPET

Das Flying Carpet war ein neuer Bereich in diesem Jahr auf dem New Healing. Es ist ein Zusammenschluss von Coaches und Therapeuten aus dem „Integralen Netzwerk“, basierend auf Ken Wilber, sowie der Psychedelic Society Germany, die sich schwerpunktmäßig mit der Wirkung und sicheren Anwendung von psychedelischen Substanzen beschäftigt.

In verschiedenen Zelten und Carpets, Feuer, Erde, Wasser und Luft genannt, wurden über drei Tage eine Vielzahl von Vorträgen, geleiteten Meditationen und Workshops abgehalten. Das Ganze wurde dann noch durch ein „Magic Cacao“-Zelt ergänzt, in dem man hochwertige Kakao-Getränke genießen und chillen konnte. Außerdem gab es abends DJ-Abende mit eher ruhiger, chilliger Ambient und Elektronik-Musik.

Da das Flying Carpet auch noch ein wenig abseits, mitten im Wäldchen lag, war es der ideale Ort, um sich auf die Veranstaltungen zu konzentrieren oder einfach zu chillen und abzuhängen.

DÄMONEN FÜTTERN / Chöd

Horst Vogt – Leipzig

Chöd (Dämonen füttern) ist eine traditionelle Heilpraxis, die von einer weiblichen Yogini namens Machig Labdrön, aus dem Tibet des 11. Jahrhunderts stammt. Man bietet sein Ego den Dämonen zum Opfer dar.

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Meditation „WEITE UMARMUNGEN“

In der „Wider Embraces“ Meditation geht es darum, die Beteiligten mit sich, ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt zu versöhnen und ihnen zu zeigen, dass wir ohne Wenn und Aber auf dieser Erde zu Hause sind.

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BALANCED PSYCHONAUTICS

Dieser für mich super interessante Workshop, basierte auf der von Dr. Timothy Leary, dem Drogenguru der Sechziger, aufgebauten Bewusstseinslandkarte der 8 Schaltkreise (8 circuit model of consciousness).

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DAS GONGZELT und KLANGHEILUNG

Ein schönes, offenes Zelt (Pavillon), war auch das Gongzelt, deren Programm hauptsächlich von Schülern des Gong-Lehrers Jens Zygar gestaltet wurde. Jens Zygar ist übrigens auch Mitorganisator des Festivals und war auch musikalisch mit einem spektakulärem Projekt auf der Hauptbühne.

Jens Zygar und Band auf New Healing Festival 2022

Im Gongzelt wurde eine Einführung in das Gongspiel angeboten – wesentlich komplexer als einfach draufhauen – sowie täglich eine einstündige Gongmeditation, bei der man sich auf den ausgelegten Teppichen hinlegen konnte und sich von den Vibrationen massieren lassen konnte. So dämmerte ich dort im Halbschlaf vor mich hin, und es war immer wieder schön bewusst zu werden und sich immer noch von diesen warmen, aber auch tiefergehenden Klängen eingehüllt zu fühlen.

Höhepunkt war dann die sechsstündige Gongnacht am Donnerstag, in der von 11 Uhr nachts bis fünf Uhr morgens durchgespielt wurde. Zu diesem Event hatten sich schon viele mit Schlafsäcken vorbereitet und ich hatte Glück, noch einen Platz in der Mitte zu bekommen. Es war ein einmaliges, die Sinne öffnendes Erlebnis.

KLANGHEILUNG nach Johannes Baehr

Klangheilung war sowieso ein präsentes Thema auf dem New Healing Festival. So gab es auch ein Klang-Tipi, in dem verschiedene Reisen und Meditationen mit verschiedenen Klangtypen und Instrumenten angeboten wurden.

Ich habe an dem Workshop von Spiritsoundart mit dem Monochord teilgenommen, ein Zither ähnliches Instrument, das mit zirka 25 Saiten bestückt ist, die alle im gleichen Ton gestimmt sind. Dieses Instrument wird dann auf ein Person gelegt und durch möglichst gleichmäßiges spielen der Saiten in Schwingung versetzt. Durch diese Schwingung soll eine heilende Therapie auf die „behandelte“ Person ausgeübt werden. Durch verschiedene Stimmungen auf verschiedenen Monochords sollen dann Blockaden gelöst und Energien zum Fliessen gebracht werden, ähnlich wie zum Beispiel beim Qigong, nur das hier die Person eine passive Rolle einnimmt.

Wir waren ca. 15 Teilnehmer und so war die jeweilige „Behandlung“ leider ziemlich kurz. Eigentlich sollte sie mindesten 7 Miinuten dauern, bis erste Reaktionen spürbar sind. Dafür durften wir aber auch die passive und aktive Rolle, des Bespielers, übernehmen. Nur die wenigen Minuten unter dem Monochord waren schon sehr entspannend.

GRAVITY TIPI und QIGONG

Das Gravity Tipi bot verschiedene tägliche Kurse an, von Yoga über Acro-Yoga (Acrobatic Yoga) bis zu einer Aktivität, die mir auch in der Konferenz auffiel, nämlich Contact Beyond Contact.

Contact Beyond Contact

Diese Tanzart, die auf Ideen der Contact-Improvisation wurzelt, wurde von Vangelis Legakis mit verschiedenen anderen Bewegungs- und Heilungsmethoden, wie Yoga, Qigong u.a. verwoben, um eine ganzheitliche Integration von Körper, Geist, Herz und Seele zu schaffen.

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HYPNO-QIGONG – Frank Eller

Frank praktiziert ein sehr freies, individuelles Qigong, das sich mehr an freiem körperlichem Ausdruck als an klassischem Qigong orientiert.

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Was noch zu erwähnen wäre

Es gab natürlich noch viele andere Erfahrungen, die zu nennen sind. Zuerst einmal die vielen interessanten und liebevollen Menschen, die ich kennengelernt habe und mit denen ich hoffentlich weiter Kontakt halten kann. Auch die Leute, die an den Theken, Servicezelten, im Ordner- oder Security-Bereich arbeiteten, waren allesamt super freundlich und hilfsbereit. Es war insgesamt eine sehr friedvolle und relaxte Atmosphäre. Sogar die Hunde, die überall herumliefen, waren friedvoll.

Der Preddöhler Stausee – fischreiches Wasser und viel Natur

Der Preddöhler Stausee und die Lotusblume – Wahrzeichen des New Healing Festivals

Die Natur und die Umgebung sind auch ein wichtiger Teil, der diesem Festival seinen Charakter gibt. Man hat immer die Möglichkeit, sich an einen der kleinen Seestrände zurückzuziehen, baden zu gehen, mit anderen Leuten dort Musik zu machen oder einfach nur auszuchillen. Das Seewasser ist sauber und anscheinend auch so fischreich, dass ich zweimal einem weißköpfigen Fischadler beim Jagen zuschauen konnte.

Lagerfeuer New Healing Festival
Lagerfeuer New Healing Festival

Lagerfeuer – das uralte Zentrum der Kommunikation

Dann die Lagerfeuer, die jede Nacht bis tief in die Nacht und manchmal bis zum nächsten Morgen brannten und umringt waren von Perkussionisten, Gitarristen, Sängern und Menschen, die teilnahmen, lauschten, tanzten. Die verschiedenen Bühnen, mit vielfachen unterschiedlichen Darbietungen und natürlich viel Musik. Freitagnacht habe ich praktisch bis in den frühen Morgen durchgetanzt. Den Market mit Shops für Kleidung, Schmuck, Essen, Nahrungsergänzungsmitteln, therapeutische Behandlungen und vieles mehr.

Einfallsreiche Dekoration, guter Sound und Vielfältigkeit

Zu erwähnen ist auch die liebevolle und einfallsreiche Dekoration, wie z.B. die Deckenleuchten, die entlang des Weges durch den Zauberwald hingen. Und auch die professionell gestalteten Hauptbühnen, der gute Sound und die eindrucksvollen Licht- und Feuereffekte.

Ach ja, und der Sauna-Bereich, mit einem zur Sauna umgebauten Wohnwagen, einem Wohnwagen mit Kaltwasserbecken, Duschen, der Chillout-Zone und den Massage-Zelten. Und noch vieles, vieles mehr.

Electronic Stage auf dem New Healing 2022

Ich kann dieses Festival allen, die sich selbst weiterentwickeln und neue Erfahrungen machen wollen, nur wärmstens empfehlen, und das unabhängig vom Alter. Wie ich es einmal auf einem Spielplatz in Russland gesehen habe, von 0 bis 99 Jahre. Und ich denke, darüber ist es auch kein Problem.