Archive : Meditation

New Healing Festival 2022 – Eine Reise zu dir selbst in einer Woche

Das New Healing Festival (www.newhealing.de) findet seit einigen Jahren am Preddöhler Stausee nähe Pritzwalk, genau zwischen Hamburg und Berlin, statt. Ich bin letztes Jahr darauf neugierig geworden, als zwei Freunde, die sich gegenseitig gar nicht kannten und die unabhängig voneinander auf diesem Festival waren, davon schwärmten, als wir zusammen auf unserer Terrasse saßen. Und so entschieden wir, meine Tochter und ich, dieses Jahr dem Festival einen Besuch abzustatten und begaben uns von Barcelona aus den weiten Weg mit dem Auto nach Preddöhl in Brandenburg.

Man könnte es als „neues Hippie Festival“ oder Goa-Festival bezeichnen, aber das wird ihm bei Weitem nicht gerecht. Andere sagen, es ist ein Erlebnis-Feriencamp für Jung und Alt. Das kommt dem Ganzen vielleicht schon näher, da es auf dem Festival Menschen unterschiedlichsten Alters gibt, viele Kinder, inklusive eines separaten Family Camps und eines Kids-Spaces.

Tipi-Town auf dem New Healing Festival 2022

Das Festival teilt sich grob in zwei Teile. Unter der Woche, von Montag bis Freitag, den Healing Days, ist es ein Pool von Veranstaltungen, Workshops, Meditationen, Musik, Jams, körperlichen Erfahrungen wie Schwitzhütten, Yoga, Contact-Dance etc. in einem wunderschönen, natürlichen Ambiente. Am Wochenende wird es dann zum Tanz-Event mit meist elektronischer Musik, mehreren Dancefloors und vielen DJs. 

Einen sehr schönen, ausführlichen Bericht über das Festival findet ihr hier .  

Ich gehe mehr auf meine persönlichen Erfahrungen ein, die ich jeweils auf eigenen Blogeinträgen beschreibe. Am ersten Tag begab ich mich zum Schwitzhüttenritual, um mich für das Festival zu reinigen und zu öffnen.

SCHWITZHÜTTENRITUAL – Tod und Wiedergeburt im Schoß der Mutter Erde

Das Schwitzhüttenritual basiert auf dem indianischen Ritual des Lakota-Stammes und versucht die Verbindung zwischen dir und der Natur zu vertiefen und zu festigen.

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Tag zwei nutzte ich, um mich in der Konferenz näher mit einigen Projekten zu beschäftigen, die an den ersten zwei Vormittagen vorgestellt wurden. Dabei fielen mir mehrere interessante Projekte auf, von denen ich im Folgenden berichte.

DIE SCHATZSUCHER – eine Begegnung mit dem Geist der Wahrheit

Beantwortet mir der Geist der Wahrheit eine zentrale Frage, die mich zur Zeit beschäftigt: „Wie gehe ich richtig mit meinem inneren Widerspruch um?“

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FLYING CARPET

Das Flying Carpet war ein neuer Bereich in diesem Jahr auf dem New Healing. Es ist ein Zusammenschluss von Coaches und Therapeuten aus dem „Integralen Netzwerk“, basierend auf Ken Wilber, sowie der Psychedelic Society Germany, die sich schwerpunktmäßig mit der Wirkung und sicheren Anwendung von psychedelischen Substanzen beschäftigt.

In verschiedenen Zelten und Carpets, Feuer, Erde, Wasser und Luft genannt, wurden über drei Tage eine Vielzahl von Vorträgen, geleiteten Meditationen und Workshops abgehalten. Das Ganze wurde dann noch durch ein „Magic Cacao“-Zelt ergänzt, in dem man hochwertige Kakao-Getränke genießen und chillen konnte. Außerdem gab es abends DJ-Abende mit eher ruhiger, chilliger Ambient und Elektronik-Musik.

Da das Flying Carpet auch noch ein wenig abseits, mitten im Wäldchen lag, war es der ideale Ort, um sich auf die Veranstaltungen zu konzentrieren oder einfach zu chillen und abzuhängen.

DÄMONEN FÜTTERN / Chöd

Horst Vogt – Leipzig

Chöd (Dämonen füttern) ist eine traditionelle Heilpraxis, die von einer weiblichen Yogini namens Machig Labdrön, aus dem Tibet des 11. Jahrhunderts stammt. Man bietet sein Ego den Dämonen zum Opfer dar.

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Meditation „WEITE UMARMUNGEN“

In der „Wider Embraces“ Meditation geht es darum, die Beteiligten mit sich, ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt zu versöhnen und ihnen zu zeigen, dass wir ohne Wenn und Aber auf dieser Erde zu Hause sind.

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BALANCED PSYCHONAUTICS

Dieser für mich super interessante Workshop, basierte auf der von Dr. Timothy Leary, dem Drogenguru der Sechziger, aufgebauten Bewusstseinslandkarte der 8 Schaltkreise (8 circuit model of consciousness).

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DAS GONGZELT und KLANGHEILUNG

Ein schönes, offenes Zelt (Pavillon), war auch das Gongzelt, deren Programm hauptsächlich von Schülern des Gong-Lehrers Jens Zygar gestaltet wurde. Jens Zygar ist übrigens auch Mitorganisator des Festivals und war auch musikalisch mit einem spektakulärem Projekt auf der Hauptbühne.

Jens Zygar und Band auf New Healing Festival 2022

Im Gongzelt wurde eine Einführung in das Gongspiel angeboten – wesentlich komplexer als einfach draufhauen – sowie täglich eine einstündige Gongmeditation, bei der man sich auf den ausgelegten Teppichen hinlegen konnte und sich von den Vibrationen massieren lassen konnte. So dämmerte ich dort im Halbschlaf vor mich hin, und es war immer wieder schön bewusst zu werden und sich immer noch von diesen warmen, aber auch tiefergehenden Klängen eingehüllt zu fühlen.

Höhepunkt war dann die sechsstündige Gongnacht am Donnerstag, in der von 11 Uhr nachts bis fünf Uhr morgens durchgespielt wurde. Zu diesem Event hatten sich schon viele mit Schlafsäcken vorbereitet und ich hatte Glück, noch einen Platz in der Mitte zu bekommen. Es war ein einmaliges, die Sinne öffnendes Erlebnis.

KLANGHEILUNG nach Johannes Baehr

Klangheilung war sowieso ein präsentes Thema auf dem New Healing Festival. So gab es auch ein Klang-Tipi, in dem verschiedene Reisen und Meditationen mit verschiedenen Klangtypen und Instrumenten angeboten wurden.

Ich habe an dem Workshop von Spiritsoundart mit dem Monochord teilgenommen, ein Zither ähnliches Instrument, das mit zirka 25 Saiten bestückt ist, die alle im gleichen Ton gestimmt sind. Dieses Instrument wird dann auf ein Person gelegt und durch möglichst gleichmäßiges spielen der Saiten in Schwingung versetzt. Durch diese Schwingung soll eine heilende Therapie auf die „behandelte“ Person ausgeübt werden. Durch verschiedene Stimmungen auf verschiedenen Monochords sollen dann Blockaden gelöst und Energien zum Fliessen gebracht werden, ähnlich wie zum Beispiel beim Qigong, nur das hier die Person eine passive Rolle einnimmt.

Wir waren ca. 15 Teilnehmer und so war die jeweilige „Behandlung“ leider ziemlich kurz. Eigentlich sollte sie mindesten 7 Miinuten dauern, bis erste Reaktionen spürbar sind. Dafür durften wir aber auch die passive und aktive Rolle, des Bespielers, übernehmen. Nur die wenigen Minuten unter dem Monochord waren schon sehr entspannend.

GRAVITY TIPI und QIGONG

Das Gravity Tipi bot verschiedene tägliche Kurse an, von Yoga über Acro-Yoga (Acrobatic Yoga) bis zu einer Aktivität, die mir auch in der Konferenz auffiel, nämlich Contact Beyond Contact.

Contact Beyond Contact

Diese Tanzart, die auf Ideen der Contact-Improvisation wurzelt, wurde von Vangelis Legakis mit verschiedenen anderen Bewegungs- und Heilungsmethoden, wie Yoga, Qigong u.a. verwoben, um eine ganzheitliche Integration von Körper, Geist, Herz und Seele zu schaffen.

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HYPNO-QIGONG – Frank Eller

Frank praktiziert ein sehr freies, individuelles Qigong, das sich mehr an freiem körperlichem Ausdruck als an klassischem Qigong orientiert.

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Was noch zu erwähnen wäre

Es gab natürlich noch viele andere Erfahrungen, die zu nennen sind. Zuerst einmal die vielen interessanten und liebevollen Menschen, die ich kennengelernt habe und mit denen ich hoffentlich weiter Kontakt halten kann. Auch die Leute, die an den Theken, Servicezelten, im Ordner- oder Security-Bereich arbeiteten, waren allesamt super freundlich und hilfsbereit. Es war insgesamt eine sehr friedvolle und relaxte Atmosphäre. Sogar die Hunde, die überall herumliefen, waren friedvoll.

Der Preddöhler Stausee – fischreiches Wasser und viel Natur

Der Preddöhler Stausee und die Lotusblume – Wahrzeichen des New Healing Festivals

Die Natur und die Umgebung sind auch ein wichtiger Teil, der diesem Festival seinen Charakter gibt. Man hat immer die Möglichkeit, sich an einen der kleinen Seestrände zurückzuziehen, baden zu gehen, mit anderen Leuten dort Musik zu machen oder einfach nur auszuchillen. Das Seewasser ist sauber und anscheinend auch so fischreich, dass ich zweimal einem weißköpfigen Fischadler beim Jagen zuschauen konnte.

Lagerfeuer New Healing Festival
Lagerfeuer New Healing Festival

Lagerfeuer – das uralte Zentrum der Kommunikation

Dann die Lagerfeuer, die jede Nacht bis tief in die Nacht und manchmal bis zum nächsten Morgen brannten und umringt waren von Perkussionisten, Gitarristen, Sängern und Menschen, die teilnahmen, lauschten, tanzten. Die verschiedenen Bühnen, mit vielfachen unterschiedlichen Darbietungen und natürlich viel Musik. Freitagnacht habe ich praktisch bis in den frühen Morgen durchgetanzt. Den Market mit Shops für Kleidung, Schmuck, Essen, Nahrungsergänzungsmitteln, therapeutische Behandlungen und vieles mehr.

Einfallsreiche Dekoration, guter Sound und Vielfältigkeit

Zu erwähnen ist auch die liebevolle und einfallsreiche Dekoration, wie z.B. die Deckenleuchten, die entlang des Weges durch den Zauberwald hingen. Und auch die professionell gestalteten Hauptbühnen, der gute Sound und die eindrucksvollen Licht- und Feuereffekte.

Ach ja, und der Sauna-Bereich, mit einem zur Sauna umgebauten Wohnwagen, einem Wohnwagen mit Kaltwasserbecken, Duschen, der Chillout-Zone und den Massage-Zelten. Und noch vieles, vieles mehr.

Electronic Stage auf dem New Healing 2022

Ich kann dieses Festival allen, die sich selbst weiterentwickeln und neue Erfahrungen machen wollen, nur wärmstens empfehlen, und das unabhängig vom Alter. Wie ich es einmal auf einem Spielplatz in Russland gesehen habe, von 0 bis 99 Jahre. Und ich denke, darüber ist es auch kein Problem.

Weite Umarmungen – Wider Embraces Meditation

Die Meditationsform „Weite Umarmungen“ (Wider embraces) wurde 2012 von der Schwedin Stina Deurell (www.wheelofwe.org) entwickelt und wird ständig gemeinsam weiterentwickelt. Sie hat nichts mit tantrischen oder körperlichen Umarmungen zu tun, sondern prinzipiell geht es darum, die Teilnehmer mit sich, ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt zu versöhnen und ihnen zu zeigen, dass wir ohne Wenn und Aber auf dieser Erde zu Hause sind.

Stina arbeitet seit Langem in der schwedischen Umweltbewegung und kam zu einem Punkt, an dem sie den einen Teil der Menschheit, den der die Ressourcen der Erde nur zur eigenen Bereicherung oder zu Anhäufung von Macht benutzt, zutiefst verachtete. Irgendwann merkte sie dann, dass es ihr selbst inneren Unfrieden gab, sie innerlich zerriss.

So begab sie sich auf eine Weltreise und in Südafrika begegnete ihr der Satz „In an opressing society – the opressors are not free either“ (In einer unterdrückenden Gesellschaft sind auch die Unterdrücker nicht frei). Das änderte ihr Denken und stieß sie auf die Frage „Wer umarmt (wen)?“.

Die interaktive Meditationsmethode führt dich in sieben Stufen von der atomaren Ebene, auf der wir aus den gleichen Atomen zusammengesetzt sind wie alles Andere, was sich auf dieser Erde befindet, bis zur siebten, der Entfaltungsebene, in der du dich mit allen anderen Ebenen verbindest. Geschickt führt dich diese Methode zu einem Zusammengehörigkeitsgefühl mit allen Menschen und dieser Erde, denn prinzipiell sind wir alle aus den gleichen Materialien entstanden, und nicht nur das, die Atome, aus denen wir heute bestehen, haben vorher schon zu anderen Dingen oder Wesen gehört. Es ist eine andere, wissenschaftlichere Form zu verstehen, dass wir wirklich alle eins sind und als Menschen ein Teil dieser Erde sind. Und dass wir auch nur alle gemeinsam etwas ändern können und nicht dadurch, dass wir gegeneinander kämpfen.

Da es für mich auch durchaus ein Problem darstellt, Menschen zu lieben, die anderen Menschen und dem Planeten eindeutig schaden, ist dies, nach der Metta-Meditation, eine Technik, die mir weitere Hilfsmittel zur Verfügung stellt, mich zu versöhnen.

Hanna Hündorf, die diese Meditation auf dem New Healing Festival 2022 leitete, ist eine tibetanische Buddhistin und eine enge Freundin von Stina Deurell: Sie hat das Konzept der „Wider embraces“ jetzt auf Deutsch übersetzt. Auch sie bietet Meditationen online an.

www.hannahuendorf.de

Vipassana Meditation – kann man Buddha körperlich erleben?

Vipassana Meditation – kann man Buddha körperlich erleben? Aber die Frage wäre eigentlich mehr – kann man die Lehren Buddhas, den Dhamma oder Dharma, körperlich erleben?

In den letzten zwei Wochen habe ich einen 10-tägigen Vipassana Kurs in einem Meditationszentrum in der Nähe von Barcelona, nahe dem Naturpark Montseny gemacht, um genau zu sein, in Santa Maria de Palautordera. Die Vipassana-Methode ist eine Meditation, die von S.N. Goenka weltweit bekannt gemacht wurde und unter dem Dach des Vipassana Research Institutes gelehrt wird. Für diese aus Burma (jetzt Myanmar) stammende Methode gibt es aktuell weltweit Kurse in 255 Meditationszentren über alle Kontinente verteilt.

Die Vipassana Meditation basiert auf der reinen Lehre Buddhas und ist mit keiner religiösen Richtung verbunden.

Dies ist die Interpretation von S.N. Goenka, der die Lehren Buddhas als neutral und nicht religionsgebunden sah. Daher sind die Zentren praktisch die ersten, nicht religiösen „Klöster“, in denen man, unabhängig jeder Religion oder Weltanschauung, mehrtägige oder mehrwöchige Meditationskurse abhalten kann, vollkommen abgeschlossen von der Außenwelt.

Und das umsonst! Denn die Kurse kosten kein Geld. Nach Absolvierung eines mindestens 10-tägigen Kurses darf man spenden, vorher nicht. Also, auch wenn man den 10-tägigen Kurs vorher abbricht, darf man nicht spenden. Nachher kann jeder so viel geben, wie er möchte und seinen finanziellen Fähigkeiten entsprechend. Aber es ist kein Muss.

Und was bekommt man gratis?

Zuerst natürlich einmal den Kurs für das Erlernen der Vipassana Meditationstechnik. Aber auch Kost und Logis. Die Unterbringung ist einfach und die Verköstigung rein vegetarisch, aber zumindest im Zentrum Dhamma Neru, in der Nähe von Barcelona, in dem ich gewesen bin, war das Essen sehr frisch und schmackhaft. Die Unterbringung in diesem Zentrum ist zurzeit nur in Gemeinschaftsräumen, getrennt nach Geschlecht, möglich. In manchen anderen Zentren gibt es aber auch Einzel-Unterbringung.

Was in allen Zentren gleich ist, ist die strikte Trennung nach Geschlechtern. Nur bei der Meditation selbst meditiert man gemeinsam.

Was ist also das Besondere an der Vipassana Meditation?

 Vipassana ist eine Methode, in der man lernt seine ganze Konzentration auf den eigenen Körper zu zentrieren, nicht nur auf die Atmung, wie bei vielen anderen Meditationen. Laut S.N. Goenka soll dies eine Methode sein, die Buddha selbst benutzt hat, die also über 2500 Jahre alt ist und aus Indien stammt und über den Umweg nach Burma (Myanmar) überlebt hat.

Die Theorie, die dahintersteckt ist, dass sich jedes Trauma (Sankharas) und alles Leid, das wir in unserem Leben erfahren, auch auf einer körperlichen Ebene manifestiert und auf subatomarer Ebene energetische Knoten in unserem körperlichen Energiefluss herstellt. Durch diese Knoten werden dann auch körperliche Leiden oder Beschwerden produziert. Während der totalen Konzentration auf den eigenen Körper, durch die mehrstündige Meditation, fängt man an die Energieflüsse, die durch den Körper gehen, körperlich zu spüren. Es fühlt sich an wie ein Pulsieren oder ein elektrischer Strom. Und man fängt auch an zu spüren, an welchen Stellen Blockaden bestehen, da man merkt, dass dort die Energie nicht fließt. Durch das ständige Wiederholen, das fortwährende „scannen“ seines Körpers, kann man es letztendlich erreichen, dass Blockaden aufgelöst werden.

Und damit sollen letztendlich auch die Traumas und das Leid, das man dort abgespeichert hatte, aufgelöst werden. Also ist es gleichzeitig sozusagen eine Psychotherapie auf körperlicher Ebene.

Kann die Vipassana Meditation körperliche Beschwerden heilen?

Ich denke ja. S.N. Goenka selbst hat durch diese Meditation seine schwere Migräne heilen können, die so stark war, dass er sie nur noch unter Morphium ertragen konnte. Ich selbst habe während dieses Kurses eine Blockade in meinem Unterbauch auflösen können, die ich schon seit Ewigkeiten mit mir herumgetragen habe. Dies war ein sehr intensives und überraschendes Erlebnis.

Und was hat das jetzt mit Buddha zu tun? Anicca – alles ändert sich

Laut den Lehrern dieser Methode soll man eines der Grundprinzipien Buddhas körperlich erfahren, nämlich „Anicca“ (sprich Anitscha), das Pali-Wort für „alles ändert sich“.

Buddha lehrte, dass das ganze Leben und das ganze Universum, einer fortwährenden Änderung unterzogen ist, und dass das Leid der Menschen dadurch begründet ist, dass sie immer versuchen, sich an bestimmten, meist positiven Umständen festzuhalten, sich aber auch an negativen Umständen, etwa Trauer oder Enttäuschung, festhalten. Dadurch entsteht das menschliche Leid.

Durch die Meditation soll man nun am eigenen Körper spüren, dass sich auch der Zustand des Körpers in einem ständigen Wandel befindet und dadurch Gleichmut erlangen. Man lernt sich nicht an gegenwärtigen Umständen festzuhalten, sondern den ständigen Wandel zu akzeptieren. Man hat zum Beispiel während der Meditation Schmerzen, aber man kann lernen, sich nicht auf die Schmerzen zu konzentrieren, die sich dann auch meistens wieder von selbst auflösen. Genauso kann es mit stärkeren Blockaden funktionieren, wie ich und auch einige andere Teilnehmer des Kurses, selbst erlebt haben.

Eine Folgenreiche Erfahrung

Der 10-tägige Kurs ist nicht einfach, denn es bedeutet wirklich eine große Kraftanstrengung und Disziplin über 10 Stunden am Tag zu meditieren. Aber es ist möglich, wenn es einen grundsätzlich interessiert. Rein körperlich ist es auch für ältere Menschen machbar. Ich habe etwa einen großen Teil der Zeit sitzend auf einem Stuhl meditiert.

Und ich muss sagen, dass es für mich definitiv ein davor und danach gibt. Es ist kein Wunder geschehen, aber ich habe einen ersten Schritt in der Auflösung starker Blockaden gemacht. Auch für mein Leben haben sich einige Dinge geklärt. Außerdem finde ich, dass die Vipassana Meditation eine ideale Ergänzung meines Qigong ist, da es auch letztendlich eine Arbeit mit den Energien des Körpers ist. Ich kann daher diese Erfahrung von Herzen empfehlen.