Tag 3 – Alt Camp – Santes Creus – Vilanova: jetzt ist die Sonne herausgekommen und es scheint ein leicht diesiger aber schöner Tag zu werden. Mal schauen, ob ich heute die Etappe bis nach Hause schaffe. Zumindest sollte es heute hauptsächlich bergab gehen. Ah, ich habe kein Handy mehr. Akku und Powerbank sind leer. Aber die Strecke ist klar, die hatte ich mir schon vorher angesehen.
Zirka 8 Stunden später: jetzt bin ich wieder zu Hause, liege auf meinem weichen Bettchen und mache noch ein Zusammenfassung.
Immer nur bergab
Also – wäre ich gestern noch ungefähr einhundert Meter auf der C-37 weitergefahren, hätte die Steigung wirklich aufgehört. Und ab da ging es flach und kurze Zeit später, nach Esblada, was auf ca. 700 Meter Höhe liegt, praktisch nur noch bergab.
In Querol, ca. 5,5. km entfernt und schon 150 m tiefer, bin ich dann im Restaurant Sant Jordi eingekehrt, wo auch andere Fahrradfahrer und Motorradfahrer Rast machten. Scheint eine beliebte Strecke zu sein.
Und danach ging es weiter bergab, bergab und bergab bis El Pont d Armentera und dann auf der TP-2002 weiter nach Santes Creus, was ich ja eigentlich gestern erreichen wollte. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich dort geblieben bin, wo ich war, denn zum campen war es geeigneter (mal von dem Fuchs-Schreck abgesehen).
Das Zisterzienser-Kloster von Santes Creus
Ich bin natürlich kurz am bekannten Kloster von Santes Creus vorbeigefahren. Die Besichtigung hatte ich schon einmal gemacht und kann sie nur empfehlen. Dieser Ort hat wirklich eine ganz besondere Atmosphäre, die viel mit Wasser zu tun hat. Überall im Kloster gibt es Brunnen und überall hört man das Wasser plätschern.
Danach ging es weiter auf der C51z, die parallel zur C51 geht (auf der keine Fahrräder fahren dürfen), Richtung El Vendrell. Und auch dort ging es weite Strecken bergab. Ein besonders schöner Teil ist von La Pineda de Santa Cristina bis Can Gorday. Ich war froh, dass ich diese Strecke nicht in die Gegenrichtung fahren musste. Das hätte ich mit dem Gepäck nicht geschafft. Da war die sanfte Steigung zum Alt Camp doch noch wesentlich angenehmer.
Die Strecke ist natürlich nicht zu vergleichen mit denen der ersten beiden Tage, da es, je weiter man Richtung Penedes und Vendrell kommt, die Gegend immer bewohnter und verkehrsreicher wird und man daher nicht die gleichen Naturerlebnisse hat, wie auf den ersten beiden Strecken. Aber wenn man bis zum Ende auf der C51z bleibt, die parallel, die doch ein wenig abseits der viel befahrenen C51 entlang geht, kommt man trotzdem an schönen Orten vorbei.
Geliebtes Mittelmeer
Von Vendrell ging es dann Richtung Vendrell Playa und dann war ich wieder am geliebten Mittelmeer. Was meint Ihr wie froh ich war wieder das Mittelmeer zu sehen! Ab hier gibt es bestimmt keine Steigungen mehr. Von dort waren es noch 16 km an der Küste entlang bis Vilanova.
Hätte ich an diesem dritten Tag viel mit Steigungen zu kämpfen gehabt, hätte ich die Entfernung von ca. 65 km wahrscheinlich nicht geschafft, weil ich vom Vortag und der schlechten Nacht noch ziemlich geschafft war. Aber so hat es dann doch einwandfrei funktioniert und um ca. 5 Uhr nachmittags war ich wieder zu Hause.
- Tag 1 – Vilanova – Colbató/Montserrat (71 km) – „Don’t trust Google-Maps“
- Tag 2 – Colbató – Alt Camp (ca. 50 km) – „Nach der nächsten Kurve geht es bestimmt bergab.“
- Tag 3 – Alt Camp – Vilanova (ca. 65 km) – Geliebtes Mittelmeer
- Fazit – Der Weg zum Erfolg ist mit Misserfolgen gepflastert
Warum hast Du die Reise alleine gemacht? Ist das Monster dann noch größer? Und was ist mit den Serienmördern Kataloniens los, dürfen die wegen Corona gerade das Haus nicht verlassen?
Hallo Stephan, ja, die Reise habe ich allein gemacht, da ich einfach in meinem Freundeskreis (zur Zeit) keinen habe, der auch Fahrad-fan ist. Und das mit dem Monster war ja nicht geplant :-), also auch nicht seine Größe. Ich bin mir allerdings fast sicher, das es mit Begleitung kleiner gewesen wäre. Und Serienmörder sind wohl in Katalonien recht selten, zumindest nachts im Wald.