Ich habe euch versprochen zu schreiben, wie es mit meinem Projekt, der Fahrradtour nach Afrika, vorwärtsgeht, mit allen Aufs und Abs. Und ich möchte damit auch ehrlich sein und keine Abs verschweigen, obwohl ich eigentlich ein motivierendes und positives Blog schreiben möchte und die Abs vielleicht nicht so motivierend klingen. Aber sie gehören halt dazu.
Also fangen wir mit den positiven Dingen an: ich habe mir ein Fahrrad gekauft und auch schon einige Touren hier in der Umgebung und auch in der Umgebung von Potsdam gemacht. Das Minimum waren 15, das Maximum ca. 30 km. Es macht mir totalen Spaß, aber ich muss sehr auf meine Knieprobleme achten. Als ich die lange Tour rund um Potsdam gemacht habe, die oft durchs Gelände ging und auch stärkere Steigungen hatte, habe ich während der Tour nichts gemerkt, aber am nächsten Tag tierische Knieschmerzen gehabt, so das ich mir Kältebeutel ums Knie legen musste und abends auch eine Schmerztablette nahm, um einschlafen zu können. Das war natürlich nicht gerade motivierend.
Wie soll ich eine Fahrradtour nach Afrika von 3.000 km machen, wenn meine Knie schon nach 30 km solche Probleme haben?
Aber bei der nächsten Tour, ca. 2 Wochen später, ging es wieder. Außerdem habe ich mir überlegt, dass für mich, für diese Tour, ein E-Bike wahrscheinlich das Beste ist. Allerdings sind die Dinger teuer und ich muss mehr aufpassen, dass es mir nicht gestohlen wird.
Der nächste Tiefpunkt kam, als ich letzte Woche die letzte Tour mit ca. 18 km gemacht habe und am nächsten Tag einen Hexenschuss hatte, an dem ich immer noch ein bisschen leide, und es ist jetzt über 10 Tage her.
Diese körperlichen Aspekte stimmen mich natürlich sehr bedenklich. Ich bin zwar erst 60, aber mein Körper hat eindeutige Defizite aufzuweisen und das, obwohl ich täglich Qigong und Gymnastik mache. Aber ich denke, man muss auch sehr auf die Art der körperlichen Belastungen achten und versuchen Dinge zu vermeiden oder zu verbessern. Ich hatte bisher zum Beispiel nach dem Fahrradfahren keine Dehnungsübungen gemacht und mein Qigong-Lehrer hat mir gesagt, das dies unbedingt nötig sei, da Fahrradfahren sehr auf den Rücken geht.
Mein Lebensgefühl zwischen Aufs und Abs
Ein anderer Aspekt ist mein Lebensgefühl. Es gibt Tage, an denen ich aufwache und mich frage, wofür ich heute aufgewacht bin. Ich fühle eine unangenehme Leere in mir, eine Leere, die sich nicht gut anfühlt, sondern sehr motivationslos. Diese Leere kann ich normalerweise mit meiner Morgenmeditation und mit meinen darauffolgenden Qigong-Übungen vertreiben, sodass ich danach meistens mit einem wesentlich positiveren und ausgeglichenerem Gefühl in den Tag gehe.
Und nun zu der Planung meiner Abreise. Bisher war ich davon ausgegangen zum Sommer hin meine Reise zu starten, aber ich hatte von Anfang an Bedenken wegen der hohen Temperaturen. Dazu sind jetzt noch andere Aspekte gekommen, wie ein Musik-Projekt, dass ich mit Freunden plane und auch familiäre Gründe, die mich auf jeden Fall in der ersten Hälfte dieses Jahres nicht reisen lassen.
Daher kam jetzt die Idee auf, erst gegen Ende des Jahres zu fahren, also September/Oktober, wo schon die große Sommerhitze vorbei ist und wahrscheinlich auch meine anderen Projekte beendet sind. Und in Afrika wird es sogar im Winter wahrscheinlich noch relativ angenehm sein.
Ich habe mich mit dieser Idee eigentlich schnell angefreundet, weil ich, je mehr ich mich mit der Planung der Reise beschäftige, schon jetzt sehe, dass die Vorbereitung und das Training für die Reise wahrscheinlich mehr Zeit in Anspruch nehmen wird, als ich ursprünglich gedacht hatte.
Wie stärke ich meine Motivation?
Das heißt aber auch, dass ich länger auf mein ersehntes Ziel hinarbeiten muss und mich auch immer wieder motivieren muss. Daher sehe und höre ich in letzter Zeit auch vermehrt Videos und Podcasts, die sich mit dem Thema Motivation und glückliches Leben beschäftigen.
Eine tolle Quelle, die ich gefunden habe, ist ein Programm des Schweizer Rundfunks (SRF), dass sich Sternstunde nennt. Da gibt es einstündige Interviews mit so interessanten Menschen wie z.B. Matthieu Ricard, einem Molekularbiologen der zum buddhistischen Mönch geworden ist.
Oder auch mit Jon Kabat-Zinn, einem Medizinprofessor, der die Mindfullness/Achtsamkeitsbewegung (MBSR-Methode) losgetreten hat und begleitende Studien über die physischen Auswirkungen von Meditation auf den Körper und das Gehirn in seiner Stress Reduction Clinic durchgeführt hat. Dort konnte dann unter anderem die Verkleinerung des sogenannten „Mandelkerns“ im Gehirn festgestellt werden, ein Bereich der besonders für das Angstempfinden zuständig ist. Außerdem konnte man feststellen, dass die Telomere, Endstücke der DNA, deren Verkürzung den Alterungsprozess bestimmen, sich langsamer verkürzen, also die Langlebigkeit fördern. Dass Meditation außerdem den Stress reduziert und dadurch auch gesundheitsfördernd wirkt, ist schon lange bekannt.
Außerdem rede ich öfter mit meiner Tochter, die sich gerade sehr stark mit dem Thema „Seelenheilung“ beschäftigt und immer wieder sehr interessante und hilfreiche Dinge zu sagen hat.
Ich warte jetzt also, bis mein Hexenschuss wieder ganz verschwunden ist, bevor ich die nächste Fahrradtour mache und werde danach noch mindestens 10 Minuten Dehnungsübungen machen. In der Zwischenzeit fahre ich natürlich auch regelmäßig mit meinen Qigong Übungen fort.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten, wie mein Körper auf die nächste Fahrradtour reagiert. Aber mir ist schon jetzt klar: falls der Plan A nicht klappen sollte, wird es einen Plan B geben.
Hi Sascha! Ich habe viel gelacht über deine Erzählung. Eigentlich ist es nicht sehr lustig über das Leid des anderen…aber mir passieren auch so komische Sachen….
im Einklang sein.
Hallo Viviana, danke für deinen Kommentar. Ja, ich denke, es ist auch wichtig, dass du dich selbst reflektiert fühlst, denn so kannst du sehen, dass du nicht die einzige Person bist, der so etwas passiert. Ich könnte dir eine ganze Landkarte meiner Wehwehchen aufmalen. Das Wichtige ist, sich nicht von seinen Wehwehchen von Dingen abhalten zu lassen, sie zu akzeptieren (und zu lieben) und etwas zu tun, um sie zu heilen.