Stagnation oder Bewegung im Schneckentempo?

Stagnation oder Bewegung im Schneckentempo?

Stagnation oder Bewegung im Schneckentempo? Ich habe seit längerer Zeit keinen neuen Artikel geschrieben, weil ich nicht wusste, worüber ich schreiben soll. Eigentlich weiß ich es immer noch nicht. Aber es ist keine Schreibblockade in dem Sinne, sondern das frustrierende Gefühl von Stagnation.

Ich habe seit längerer Zeit das Gefühl, dass ich meinen Zielen nicht näher komme. Aber was waren meine Ziele und worauf basiert mein Gefühl?

Ziel 1 war mit Schreiben Geld zu verdienen.

Daher habe ich auch dieses Blog angefangen. Ich habe nicht mit diesem Blog angefangen, um der Menschheit neue Erkenntnisse zu bringen, sondern weil ich dachte, dass ich Geld verdienen kann, indem ich der Menschheit Lebenserfahrungen übermittele und gleichzeitig ein bisschen Mut mache, sich neue Ziele zu setzen und zu erreichen, unabhängig vom Alter.

Eine schöne Idee. Aber was passiert, wenn man bei alledem ins Zweifeln gerät. Natürlich auch, weil nicht direkt tausende in dein Blog schauen. Aber hauptsächlich, weil ich selbst den Glauben in mein Projekt verloren habe. Was war das Projekt?

Ziel 2 war mit dem Fahrrad eine Reise nach Afrika zu machen.

Und die Realisierung dieser Reise hing auch mit dem Ziel 1 zusammen. Denn über so einen Event kann man natürlich spannend schreiben und Content generieren. Aber aus familiären Gründen ist dieses Projekt zurzeit nicht machbar, es sei denn ich ziehe es ganz egoistisch durch, egal was mit meiner Familie passiert. Und das ist nicht so meine Art.

Also, was habe ich gemacht?

Ich habe angefangen mich auf meine Weiterentwicklung zu konzentrieren.

Und das ist auch toll, aber hängt nicht direkt mit Ziel 1 oder 2 zusammen. Trotzdem denke ich, dass ich es akzeptieren muss. Außerdem ist es das Beste, was ich jetzt mit dieser Situation anfangen kann. Wenn ich schon nicht fort kann, nutze ich die Zeit, um mich persönlich weiterzuentwickeln.

Also habe ich eine Qigong-Ausbildung an einer Schule in Barcelona angefangen (Instituto Qigong Barcelona) und außerdem habe ich mit meiner eigenen Qigong-Gruppe am Strand angefangen. Beides erfüllt mich mit Freude und macht mir Spaß. Bei der Ausbildung kann ich tiefer in die Materie einsteigen und ich habe jemanden, der mir auch ein Feedback gibt.

Mit meiner eigenen Gruppe, die ich am Strand von Vilanova mache, bin ich sehr zufrieden. Ich habe es geschafft in sehr kurzer Zeit eine recht stabile Gruppe von 10 bis 15 Teilnehmern zu bilden. Klar, die Teilnahme ist kostenlos und ich konnte die Teilnehmer der Gruppe meines Lehrers Antonio ansprechen, die aus über 100 Mitgliedern besteht. Das vereinfacht die Sache natürlich.

Und jetzt, nach circa 6 Wochen, sehe ich auch, dass die Gruppe recht stabil ist und die Teilnehmer regelmäßig wiederkommen, weil es ihnen Spaß macht. Viele haben mir schon gesagt, wie sehr sie es schätzen, wie ich die Klasse gestalte. Meine Klassen sind sehr ruhig, mit vielen Atempausen und der Konzentration auf den eigenen Körper und die Atmung. Außerdem erkläre ich die Übungen, kontrolliere und erkläre die Zusammenhänge zwischen Qigong und chinesischer Medizin und Philosophie. Das gefällt den Teilnehmern sehr, denn die anderen Gruppen, die umsonst an verschiedenen Plätzen stattfinden, bieten keine Erklärungen oder Korrekturen.

Also kann man in meiner Situation nicht wirklich von Stagnation sprechen.

Trotzdem wache ich meistens morgens mit einem eher frustrierten Gefühl auf. Und das zeigt mir, dass grundsätzliche Dinge noch geändert werden müssen.

Mit meiner Arbeit an mir selbst – Meditation, Atemübungen, Qigong – erreiche ich normalerweise, dass sich innerhalb von ein oder zwei Stunden meine Stimmung ändert und meist sogar ins Gegenteil wandelt, sodass ich meistens schon am Vormittag wieder sehr zufrieden bin mit dem Hier und Jetzt. Denn eigentlich kann ich mich über meine jetzige Situation auch nicht wirklich beklagen.

Ich habe viel Zeit, um die Dinge zu machen, die ich machen will und die mir Spaß machen – meditieren, Qigong, Sport, am Strand sein, Musik machen. Ich bin relativ gesund, bis auf meine Magenprobleme. Wir haben genug Geld um alle unsere Kosten zu decken, auch wenn es auf Kosten der Ersparnisse geht. Und meine Familie befindet sich zur Zeit in einer stabilen Situation.

Daher ist die einzige Konsequenz, die ich zur Zeit aus meiner Situation ziehen kann, weiterzumachen.

Denn ich glaube felsenfest daran, dass Veränderungen, auch wenn sie nicht direkt mit meinen ursprünglichen Zielen zusammenhängen, eine Veränderung meines emotionalen, physischen und auch materiellen Zustandes zur Folge haben.

Lassen wir uns überraschen!

P.S: Es ist jetzt der 29.06.23, also eineinhalb Jahre nach diesem Blogpost. Ich habe im Mai dieses Jahres meinen zweijährigen Qigong-Kurs in Barcelona abgeschlossen und mein Diplom in der Tasche. Meinen Qigong-Kurs am Strand, den ich jetzt dreimal die Woche gebe, habe ich auf Spenden umgestellt und erziele damit monatlich eine dreistellige Summe. Außerdem habe ich im Mai auch meinen ersten Qigong-Retreat organisiert, an dem 15 Leute teilgenommen haben und der allen ausgezeichnet gefallen hat. Man kann also sagen, dass ich die richtige Strategie angewendet habe, um aus der Stagnation herauszufinden, auch wenn einem die Änderungen manchmal sehr oder zu langsam erscheinen. Wie ich immer wieder sage – Schritt für Schritt. Und sogar weitergehen, wenn man manchmal vor Nebel den Weg nicht sieht.

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